Filmographie von Thomas Hezel

Vorgedanken zum zeitgemäßen Filmschaffen

Hinter jedem einzelnen Film stecken viele Vorbereitungstage, etliche Drehtage und unzählige Kameraeinstellungen. Hinter jeder Kameraeinstellung steht das Bemühen und die Passion für Qualität, die im Rahmen der Zeit und im Rahmen des Budgets, im jeweiligen Moment der Aufnahme erzielt werden muss.

Fast jeder Film ist heute ein Produkt, das mit seinen jeweiligen Eigenschaften für einen speziellen Markt (Sendeschiene, Sendeplatz, Publikum) produziert wird. Es gibt also einen Produktrahmen, der entsprechend der Erfahrungen und Erwartungen der Sender, Produzenten, Verleiher, Kinobetreiber und Streamingdienste eingehalten werden muss.

Die Kunst besteht darin, innerhalb dieses Produktrahmens möglichst kreativ (ohne den Rahmen zu sprengen) unter den gegebenen Bedingungen (Geld, Zeit und Umgebungsbedingungen wie dem Wetter) ein möglichst qualitativ hochwertigen Film herzustellen. Was sehr oft missverstanden wird ist, dass "Qualität" sich in diesem Zusammenhang immer auf den jeweiligen Produktrahmen bezieht, nicht auf das filmische Schaffen im Allgemeinen. Dies fürht sehr oft zu dem falschen Argument, dass Filmschaffende in Deutschland nicht in der Lage wären einen "guten" Film zu machen. Wobei unter "gut" dann meist der Vergleich mit einem erfolgreichen ausländischen Kinofilm konnotiert wird, der unter der Prämisse eines individuellen, kreativen Schöpfungsprozesses entstanden ist oder innerhalb eines Produktrahmens zufälliger- oder glücklicherweise (quasi als Nebeneffekt) dazu geworden ist.

Der filmische Schaffens- oder Schöpfungsprozess hat sich im Medienzeitalter, innerhalb der letzten 20 Jahre, grundlegend verändert, da er nun immer von einem Produktrahmen umgeben wird, der auf die Vermarktung in Bezug auf eine ganz bestimmte Zielgruppe hinarbeitet.

Man kann deshalb nicht mehr vom "Filme machen" reden, sondern es ist viel klarer und eindeutiger, wenn man von der Herstellung "filmischer Produkte" spricht. Dies bezieht sich auf alle Arten von Online-, Fernseh- und Kinofilmen, die in Deutschland hergestellt werden, mit Ausnahme von Low- oder No-Budget-Filmen, die von vorneherein keine erheblichen Zuschauerzahlen erreichen wollen oder können. Der Film, der sich in seinen Grundzügen hauptsächlich der Dramaturgie oder dem künstlerischen Impetus hingibt, stellt, wenn er mit normalem Budget produziert wird, in der überschäumenden Medienlandschaft ein zu großes Grundrisiko dar, so dass ihn niemand finanzieren wird oder finanzieren kann. Vielleicht ist Wim Wenders die letzte große Figur des deutschen Filmes, der sich noch ganz einer kreativen Idee hingeben kann und dann am Ende – gerade deshalb, oder trotzdem – ein erhebliches Publikum zur Refinanzierung erreicht. Alle Anderen müssen, oder wollen nur innerhalb des jeweils explizit gesetzten oder implizit erwarteten Produktrahmens agieren.

Der kreative Prozess des Regisseurs braucht somit in jedem Moment des filmischen Schaffens auch eine Selbstreflexion der eigenen Impulse, Entscheidungen und Bewertungen, um diese innerhalb des Produktrahmens zu kanalisieren.

"Das Filmemachen", sofern es alle beteiligten Akteure ernähren soll, ist zu einem sehr komplexen Prozess geworden, in der Balance zwischen kreativen Impulsen und der vordefinierten Form des Rahmens. Alle Behauptungen von Filmschaffenden, dass sie einen "Film machen" (mit einem relevanten Budget) zeigt sich als wohlgemeinte, aber objektiv meist unreflektierte Illusion.

Man kann dies bedauern oder verleugnen, aber zielführender ist es sicherlich, sich dessen bewusst zu werden und entsprechend zu handeln und längerfristig neue Märkte mit anderen Anforderungen zu suchen oder noch besser, diese selbst zu entwickeln. Also, die Verbindung zwischen dem "Kreativen" und den Chancen des "Digitalen" – die aber auch finanziert werden muss.

Produktion und Regie Thomas Hezel – Imagefilme

Thomas Hezel Film Director

Regie Fernsehen

Idee, Exposé und Drehbuchbearbeitung

Regieassistenz und sonstiges